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Wednesday, August 19, 2020

Mehr Saft für Schnelllader - WESER-KURIER

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Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte (links), Hermann Karnebogen und Eileen Schöne (beide Avacon) stellten die neue, verbesserte E-Ladestation am Ochtum-Park in Brinkum vor.

Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte (links), Hermann Karnebogen und Eileen Schöne (beide Avacon) stellten die neue, verbesserte E-Ladestation am Ochtum-Park in Brinkum vor. (Esther Nöggerath)

Stuhr. Seit acht Jahren gibt es die Ladesäule für Elektroautos im Brinkumer Ochtum-Park bereits. Als die Avacon die Station damals einführte, war sie mit eine der ersten in der Region und auch der Energienanbieter betrat mit der Einrichtung und Inbetriebnahme der Zapfsäule Neuland. Inzwischen ist die E-Ladesäule dort ein Selbstläufer. „Sie ist eine der beliebtesten Ladepunkte in ganz Europa“, erzählt Avacon-Kommunalreferent Hermann Karnebogen. Nun ist die Ladesäule erneuert worden, um noch mehr Leistung liefern zu können.

Als die Säule 2012 von der Avacon anlässlich des E-Home-Projektes installiert worden ist, habe man sich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, wo ein geeigneter Standort dafür sein könnte. Überlegt wurde, sich an eine Tankstelle anzuschließen, oder eben den Platz im Einkaufsbereich einzurichten. „Wir müssen da hingehen, wo das Leben pulsiert“, sagt Karnebogen. Und das sei letztlich der Ochtum-Park gewesen. Denn dort verweilen die Menschen, die nicht nur zum Shoppen und Bummeln hinkommen, sondern auch zum Essen oder Kaffee trinken. Man kann die Zeit des Ladevorgangs also gut nutzen. Außerdem hatte der Standort mit der unmittelbaren Nähe zur Autobahn 1 auch noch den Vorteil einer guten Erreichbarkeit. „Heute wissen wir, dass sogar Elektroautofahrer aus Holland hier halten und tanken, ehe sie weiterfahren“, erzählt Karnebogen.

Seit 2015 hat die E-Tankstelle dort eine Leistung von 50 Kilowatt, mit der man ein Auto in rund 30 Minuten bis zu 80 Prozent aufladen konnte. Mit der Erneuerung können dort nun künftig bis zu 75 Kilowatt an einem CCS-Stecker getankt werden. Entsprechend kann man einen kleinen Mittelklassewagen auch schon in 15 bis 20 Minuten wieder aufladen. „Aber die Autos sind natürlich auch größer geworden“, erklärt Karnebogen, wieso man das auch immer in Relation zueinander sehen muss. Je größer das Fahrzeug, desto größer die Batterie und desto länger die Ladezeit.

Theoretisch wäre auch eine Erweiterung der Ladestation im Ochtum-Park denkbar. Doch dafür ist derzeit der Bedarf einfach noch zu gering, wie Karnebogen erklärt. Denn die Wahl für oder gegen ein Elektroauto „entscheidet sich meistens beim Preis“, sagt der Avacon-Kommunalreferent. Erst, wenn es da keinen Unterschied mehr zu einem Benziner oder Diesel gebe, werde es auch vermehrt Elektroautos auf den Straßen geben. „Wenn man zehn oder 20 Jahre weiterdenkt, werden wir uns in einer ganz anderen Verkehrslandschaft befinden“, vermutet Karnebogen und seine Kollegin Eileen Schöne von der Avacon ergänzt: „Wir erwarten, dass Elektroautos in den nächsten Jahren zunehmend aus der Marktnische fahren, in der sie sich derzeit noch befinden.“

Und auch in den vergangenen zehn Jahren hat sich in Sachen Elektromobilität schon Einiges getan: „Als wir damals das E-Home-Projekt gestartet haben, sind wir von der Automobilindustrie gar nicht für voll genommen worden“, erzählt Karnebogen. 32 Teilnehmer aus Stuhr und Weyhe testeten bei dem Projekt das Zusammenspiel von zukunftsweisenden Technologien für die Energieversorgung. Und dazu zählte neben der Nutzung von Sonnenenergie eben auch das Fahren eines Elektroautos. Einige der Teilnehmer, berichtet Karnebogen, haben das Elektroauto, das ihnen dafür zur Verfügung gestellt worden ist, anschließend auch gekauft und behalten. Insgesamt gibt es in Stuhr inzwischen laut Gemeindeverwaltung 133 zugelassene Elektro- und Hybridautos.

Und auch die Lade-Infrastruktur hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert. Allein die Avacon betreibt inzwischen in ihrem Verbreitungsgebiet im Diepholzer Nordkreis 13 E-Ladesäulen. Neben der Station im Brinkumer Ochtum-Park gibt es auch eine am Weyher Theater, zwei in Syke und Bassum, eine in Twistringen sowie sechs in Bruchhausen-Vilsen. Und auch andere Anbieter, private oder auch Unternehmen, stellen inzwischen E-Tankstellen zur Verfügung. „Viele der Autohäuser haben da inzwischen auch nachgezogen“, erzählt Karnebogen.

Eine Übersicht über E-Ladesäulen in ganz Europa gibt es etwa online unter www.goingelectric.de. „Dort kann man nach dem Laden auch eine Bewertung abgeben“, erzählt Eileen Schöne. Die Ladesäule im Ochtum-Park hätte in dem Verzeichnis lange Zeit sogar auf Platz eins bei den Nutzerbewertungen gestanden. Dass die Station erfolgreich läuft, sieht man laut Karnebogen aber natürlich auch daran, wie viele Kilowatt dort jeden Tag durchfließen. Die Ladesäule dort zähle „zu unseren am stärksten frequentierten Ladeangeboten“, sagt Karnebogen. Die Ladesäule ist rund um die Uhr erreichbar, das Parken dort umsonst. Lediglich das Laden selbst kostet.

Von dem Erfolg der E-Ladesäule zeigt sich auch Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte begeistert. „Es gibt ja doch auch immer noch viele Vorurteile gegenüber der Elektromobilität. Vor allem, wegen der langen Ladezeit“, sagt er. Aber inzwischen gebe es ja auch in der Angelegenheit immer mehr technologischen Fortschritt. „Wir beobachten das Ganze mit Interesse“, erzählt Korte. Auch, weil man etwa bei der Planung der Straßenbahnlinie 8 überlegt, bei Park-And-Ride-Plätzen auch E-Ladesäulen mit einzurichten. „Das ist Teil unserer Überlegung“, berichtet der Bürgermeister. Denn dort stehen die Autos ja ohnehin meist für eine längere Zeit, sodass sich das Aufladen lohnen würde.




August 19, 2020 at 11:15PM
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